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MKL1888:Marshall

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marshall“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 11 (1888), Seite 291
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Marshall. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 291. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marshall (Version vom 17.01.2024)

[291] Marshall (spr. mārschäll), Hauptstadt der Grafschaft Harrison, im Nordosten des nordamerikan. Staats Texas, hat lebhaften Verkehr und (1880) 5624 Einw.

Marshall (spr. mārschäll), James, Maler, geb. 1838 zu Amsterdam, kam schon in früher Jugend nach Weimar, wo er durch Preller die ersten Anregungen erhielt. Anfangs nur mit Porträtmalerei beschäftigt, ging er 1856 auf die Akademie in Antwerpen und von da nach Paris, wo er sich besonders im Kolorit ausbildete und eine realistische Richtung einschlug. Aus dieser ältern Zeit stammt das ganz im Geiste der alten Niederländer gemalte historische Genrebild: Erasmus von Rotterdam in Frobens Druckerei zu Basel. Als er nach Weimar zurückgekehrt war und hier in Verkehr mit Preller und Genelli trat, wurde er von ihrer klassischen Richtung so gefesselt, daß er von da ab mehr im Geist Genellis Szenen aus der Mythologie, bisweilen auch Landschaften schuf; so z. B. einen Bacchuszug (Kohlezeichnung), das fein durchgeführte Kabinettstück der Entstehung von Tartinis Teufelssonate (Galerie Schack in München), den Genius Weimars als Fries im dortigen Theater, die Vorbereitung zur Dornenkrönung und eine historische Landschaft mit einem figurenreichen Bacchantenzug. Im neuen Hoftheater zu Dresden malte er den Proszeniumsfries (die poetische Gerechtigkeit) und nach Sempers Skizze den Plafond des Zuschauerraums. M. lebt in Dresden.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 555
korrigiert
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[555]  Marshall, 2) William, Zoolog, geb. 6. Sept. 1845 zu Weimar, studierte in Göttingen und Jena, wurde 1867 erster Assistent am Reichsmuseum in Leiden, 1872 Sekretär der Großherzogin von Sachsen, habilitierte sich 1880 als Privatdozent für Zoologie und vergleichende Anatomie in Leipzig und wurde 1885 außerordentlicher Professor. Er lieferte zahlreiche Arbeiten über Anatomie der Vögel u. über niedere Tiere, besonders die Schwämme, und war namentlich auch als populärer Schriftsteller thätig. Er schrieb: „Spaziergänge eines Naturforschers“ (Leipz. 1888); „Die Tiefsee und ihr Leben“ (das. 1888); „Zoologische Vorträge“ (das. 1889, 4 Hefte: Spechte, Papageien, Ameisen) und unter dem Pseudonym Philopsyllus die litterarisch-naturhistorische Monographie: „Der Floh“ (Weim. 1880).