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MKL1888:Marienwerder

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Marienwerder“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Marienwerder“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 248
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Marienwerder. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 248. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Marienwerder (Version vom 30.01.2024)

[248] Marienwerder, Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks in der Provinz Westpreußen (s. unten), 5 km von der Weichsel, an der Liebe (unterhalb Alte Nogat genannt) und der Linie Thorn-Marienburg der Preußischen Staatsbahn, 34 m ü. M., hat eine große evang. Domkirche (1343–84 erbaut, mit den Grabmälern dreier Hochmeister und der pomesanischen Bischöfe), eine kath. Kirche, ein altes Domschloß (jetzt Amtsgericht und Gefängnis), schöne Gebäude

Wappen von Marienwerder.

für die Regierung, das Oberlandesgericht u. die Landschaft, ein neues Rathaus und (1885) 8079 meist evang. Einwohner, welche Zucker-, Essig- u. Maschinenfabrikation, Bierbrauerei, Molkerei und Obstbau betreiben. M. ist Sitz einer Regierung, eines Oberlandesgerichts, eines Amtsgerichts und hat eine Reichsbanknebenstelle, ein Gymnasium, ein Lehrerinnenseminar, eine Unteroffizierschule und ein Landgestüt. In unmittelbarer Nähe der Stadt liegen die Landgemeinden Marienau, Marienfelde und Mareese mit zusammen über 4000 Einw. – Die Burg wurde 1232, die Stadt 1233 angelegt und war die Residenz der ersten Bischöfe von Pomesanien; auch schlossen daselbst 14. März 1440 Land und Städte den Preußischen Bund zur Wahrung ihrer Rechte dem Orden gegenüber (s. Ostpreußen, Geschichte). Vgl. Töppen, Geschichte der Stadt M. (Marienw. 1875). Die Marienwerdersche Niederung erstreckt sich auf der rechten Seite der Weichsel unterhalb bis zur Teilung des Stroms. – Der Regierungsbezirk M. (s. Karte „Ost- und Westpreußen“) umfaßt 17,547 (nach andern Angaben 17,558) qkm (318,85 QM.), hat (1885) 829,459 Einw. (darunter 381,126 Evangelische, 426,477 Katholiken und 18,128 Juden) und bestand bis 1887 aus den 14 Kreisen:

Kreise: QKilo­meter QMei­len Ein­wohner 1885 Einw. auf 1 QKilom.
Deutsch-Krone 2157 39,19 65108 30
Flatow 1525 27,70 64717 42
Graudenz 831 15,09 62448 75
Konitz 1409 25,59 50711 36
Kulm 884 16,06 57483 65
Löbau 971 17,64 52775 54
Marienwerder 951 17,27 64025 67
Rosenberg 1039 18,87 49571 48
Schlochau 2135 38,78 64945 30
Schwetz 1669 30,31 76229 46
Strasburg 1345 24,43 67003 50
Stuhm 640 11,62 37547 59
Thorn 1134 20,60 89125 79
Tuchel 857 15,57 27772 32

Neuerdings ist aus Teilen der Kreise Graudenz, Kulm, Strasburg und Thorn ein neuer (15.) Kreis, Briesen, gebildet worden.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 553
korrigiert
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[553] Marienwerder. Der Regierungsbezirk ist seit 1887 in 15 (früher 14) Kreise eingeteilt und umfaßt nach der Zählung von 1885:

Kreise QKilom. QMeilen Ein­wohner Einw. auf 1 qkm
Briesen 705 12,80 39308 59
Deutsch-Krone 2157 39,19 65108 30
Flatow 1526 27,72 64717 42
Graudenz 797 14,48 60850 76
Konitz 1416 25,72 50711 36
Kulm 724 13,15 46340 64
Löbau 971 17,64 52775 54
Marienwerder 953 17,31 64025 67
Rosenberg 1039 18,87 49571 48
Schlochau 2136 38,79 64945 30
Schwetz 1669 30,31 76229 46
Strasburg 1058 19,22 51693 49
Stuhm 641 11,64 37547 58
Thorn 911 16,55 77868 85
Tuchel 857 15,57 27772 32