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MKL1888:Manganīn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manganīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Manganīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 19 (Supplement, 1892), Seite 599
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Manganīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 599. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mangan%C4%ABn (Version vom 28.11.2023)

[599] Manganīn, eine Legierung aus Kupfer, Nickel und Mangan, welche zur Herstellung von elektrischen Widerständen benutzt wird und das bisher zu diesem Zwecke angewandte Nickelin bedeutend übertrifft. Meßwiderstände aus M. können daher in bedeutend geringern Dimensionen angefertigt werden, als es bei den bisher bekannten Widerstandsmaterialien möglich gewesen wäre, und anderseits können Regulierungswiderstände für stärkere Ströme aus M. bei dem gleichen Widerstandsbetrag bedeutend kräftiger dimensioniert werden als bei Anwendung von Neusilber, Nickelin etc. Von der Temperatur wird der spezifische Widerstand des Manganins nur in so außerordentlich geringem Maße beeinflußt, daß man diese Änderung selbst bei den feinsten Messungen ohne weiteres vernachlässigen kann. Die Verwendbarkeit des Manganins wird dadurch in bedeutendem Maße erhöht. Von besonderm wissenschaftlichen Interesse ist die seltsame Eigenschaft des Manganins, daß der Widerstand mit der Erhöhung der Temperatur abnimmt. Es ist dies der einzige bis jetzt bekannte Fall, daß ein Metall, bez. eine Metalllegierung sich in Bezug auf den Leitungswiderstand wie ein Leiter zweiter Klasse verhält.