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MKL1888:Mangānsuperoxyd

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mangānsuperoxyd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Mangānsuperoxyd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 188189
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Mangānsuperoxyd. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 188–189. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mang%C4%81nsuperoxyd (Version vom 08.12.2023)

[188] Mangānsuperoxyd (Manganhyperoxyd, Manganbioxyd) MnO2 findet sich in der Natur als Pyrolusit oder Braunstein, entsteht bei vorsichtigem Schmelzen von kohlensaurem Manganoxydul mit chlorsaurem Kali oder bei anhaltendem Erhitzen desselben im Luftstrom bei 260°. Es ist schwarz, gibt beim Erhitzen Sauerstoff und Manganoxyd oder Manganoxyduloxyd, beim Erhitzen mit Schwefelsäure Sauerstoff und schwefelsaures Manganoxydul (Darstellung von Sauerstoff aus Braunstein); mit Salzsäure gibt es Mangansuperchlorid, welches sofort in Manganchlorür und Chlor zerfällt (Chlorbereitung); beim Schmelzen mit Kalihydrat entsteht mangansaures Kali. M. dient (als Braunstein) zur Darstellung von Sauerstoff, Chlor, Manganverbindungen und wird auch in der Glasfabrikation benutzt. Bei der Darstellung von Chlor gewinnt man als Rückstand eine Lauge, welche das Mangan in Form von Manganchlorür enthält. Aus dieser wird ein zur Chlorentwickelung brauchbares Manganoxyd wiedergewonnen, indem man sie mit Kalk neutralisiert, vom ausgeschiedenen Eisenhydroxyd abzieht, mit Kalkmilch mischt und die hierbei erhaltene Chlorcalciumlösung, in welcher Manganhydroxydul suspendiert ist, auf 55° erhitzt. Bläst man nun einen kräftigen Luftstrom [189] durch die Lauge, so findet vollständige Oxydation statt, und man braucht nur die Chlorcalciumlauge abzuziehen, um das regenerierte M. wieder zur Chlorentwickelung benutzen zu können. Dies 1867 von Weldon angegebene Verfahren wird jetzt allgemein ausgeführt.