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MKL1888:Manethôs

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manethôs“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Manethôs“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 185186
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Manethôs. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 185–186. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Maneth%C3%B4s (Version vom 07.12.2023)

[185] Manethôs (Manethou, eigentlich Ma-n-thoth, „geliebt von Thoth“), aus Sebennytos in Ägypten, Tempelschreiber zu Theben, schrieb um die Mitte des 3. Jahrh. v. Chr. auf Grund der heiligen Schriften der Ägypter in griechischer Sprache die Geschichte Ägyptens von den ältesten Zeiten an bis auf die makedonische Eroberung in drei Büchern. Dies Werk ist [186] frühzeitig untergegangen, nur das Verzeichnis der Dynastien, ein Dritteil der Königsnamen und einige Fragmente sind übrig; auch diese Reste besitzen wir erst in Auszügen aus zweiter und dritter Hand, welche durch die christlichen Chronographen, namentlich durch Julius Africanus und Eusebios, für ihre Zwecke gemacht worden waren und aus deren ebenfalls verlornen Werken durch Syncellus (im 8. Jahrh.) erhalten worden sind. Die Fragmente sind herausgegeben von Fruin (Leiden 1847), Müller im 2. Bande der „Fragmenta historicorum graecorum“ (Par. 1848) und Unger (Berl. 1867). Unter dem Namen des M. besitzen wir auch noch ein Gedicht in sechs Büchern („Apotelesmata“), gleichfalls in griechischer Sprache, welches von dem Einfluß der Gestirne auf die Geschicke der Menschen handelt (hrsg. von Gronovius, Leiden 1698; verbesserter Abdruck von Axt und Rigler, Köln 1832, und von Köchly im „Corpus poetarum[WS 1] epicorum graecorum“, Bd. 7, Leipz. 1858; vgl. Rigler, De Manethone Astrologo commentatio, Köln 1828). Es stammt dieses Gedicht jedoch aus einer weit spätern Zeit, vielleicht aus dem 5. Jahrh. n. Chr., und ist aus verschiedenartigen Stücken zusammengesetzt. Vgl. Böckh, M. und die Hundssternperiode (Berl. 1845); Lauth, M. und der Turiner Königspapyrus (Münch. 1865); Peßl, Das chronologische System M.’ (Leipz. 1878).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: poeta-tarum