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MKL1888:Mamertīnisches Gefängnis

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mamertīnisches Gefängnis“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Mamertīnisches Gefängnis“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 172173
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Mamertīnisches Gefängnis. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 172–173. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Mamert%C4%ABnisches_Gef%C3%A4ngnis (Version vom 05.12.2023)

[172] Mamertīnisches Gefängnis (Carcer Tullianum), der berüchtigte, noch vorhandene Kerker des alten Rom, an der Nordecke des Forums unter der Kirche San Giuseppe de’ Falegnami gelegen, der älteste (noch etruskische) Bau der Stadt. Derselbe besteht aus zwei übereinander liegenden Gemächern, deren jedes ursprünglich nur eine runde Öffnung in der Decke hatte (das untere mit einer Quelle, daher wahrscheinlich ein ehemaliges, in den Felsen des Bergs gehauenes Brunnenhaus), und war für Staatsverbrecher, kriegsgefangene Fürsten etc. bestimmt, die hier erdrosselt oder dem Hungertod preisgegeben wurden. Nach der Tradition verbrachten auch die Apostel Petrus [173] und Paulus hier ihre letzten Tage, daher Papst Silvester I. auf Verlangen Konstantins das Gefängnis den beiden Aposteln weihte.