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MKL1888:Maltebrun

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Maltebrun“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Maltebrun“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 168
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Maltebrun. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 168. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Maltebrun (Version vom 04.12.2023)

[168] Maltebrun (spr. malt’brö́ng), 1) Konrad (eigentlich Malthe Bruun) Geograph, geb. 12. Aug. 1775 zu Thisted in Jütland, studierte in Kopenhagen, wurde aus politischen Gründen verfolgt und 1800 zu ewiger Verbannung verurteilt und siedelte infolgedessen nach Paris über. Er lieferte hier 1804–1807 mit dem Geographen Mentelle eine große Erdbeschreibung in 16 Bänden, welche trotz ihrer ungleichen Behandlung doch lange in Frankreich als das beste Werk in diesem Fache galt. Seit 1806 war er einer der Hauptmitarbeiter am „Journal des Débats“ (die darin von ihm herrührenden Aufsätze erschienen nach seinem Tod gesammelt unter dem Titel: „Mélanges scientifiques et littéraires“, Par. 1828, 3 Bde.), begann 1808 die „Annales des voyages, de la géographie et de l’histoire“, die bis 1814 (24 Bde.) reichen, und 1818 mit Cyriès die „Nouvelles annales des voyages“ und starb 14. Dez. 1826 in Paris. Sein Hauptwerk ist der (von Huot vollendete) „Précis de la géographie universelle“ (Par. 1810–29, 8 Bde.; 6. Aufl. 1853; neu bearbeitet von Cortambert, 1857–60, 8 Bde.; Ergänzungsband dazu, 1875; von Lavallée, neue Ausg. 1872, 6 Bde.). Auch an dem „Dictionnaire de la géographie universelle“ (Par. 1821 ff., 8 Bde.) war M. Mitarbeiter.

2) Victor Adolphe, franz. Geograph, zweiter Sohn des vorigen, geb. 25. Nov. 1816 zu Paris, studierte in Versailles und ward 1838 Professor der Geschichte und Geographie am Collège von Pamiers. 1848 kam er in gleicher Eigenschaft nach Paris und verblieb in dieser Stellung bis 1860, seit welcher Zeit er sich ausschließlich geographischen Studien widmete. Als Generalsekretär der Pariser Geographischen Gesellschaft leitete er die Herausgabe des „Bulletin“ derselben und war zugleich Redakteur der „Annales des voyages“, welche sein Vater schon 1808 gegründet hatte, und die bis 1870 fortgeführt wurden. Von seinen Publikationen sind die wichtigsten: „La France illustrée“ (1855–57, 3 Bde.; neue umgearbeitete Ausg. 1879–84); „Les États-Unis et le Mexique“ (1862); „La Sonora et ses mines“ (1864); „Histoire géographique et statistique de l’Allemagne“ (1866–68); „Les trois projets d’exploration au pôle Nord“ (1868); „La Perse“ (1873); „Géographie universelle“ (1874, 2 Bde.); „L’Allemagne illustrée“ (1884–86) u. a. Auf einem andern Gebiet veröffentlichte er: „Histoire de Marcoussis, de ses seigneurs et de son monastère“ (1867); „Histoire de Montchéry“ (1870) etc.