MKL1888:Malediven
[146] Malediven (Maldiva), brit. Korallenarchipel im Indischen Ozean, zwischen 7° 6′ nördl. Br. bis 0° 42′ südl. Br. und 721/2–731/2° östl. L. v. Gr., administrativ Ceylon zugeordnet, besteht aus 13 Atollen, welche 175 bewohnte Eilande enthalten. Das Gesamtareal berechnet Engelhardt auf 6773 qkm (126 QM.). Die Einwohner, deren Zahl auf 30,000–150,000 Seelen angegeben wird, sind Ceylonesen, stark gemischt mit Afrikanern; ihre Religion ist der Islam. Sie treiben von ihrem Hauptort Mali, wo der „Sultan der 13 Provinzen und 12,000 Inseln“ wohnt, Handel mit Tschittagong, Point de Galle, Malabar, Maskat und führen Kaurimuscheln, Boniten, Schildpatt, Kokosnüsse u. a. aus. Die M. wurden 1340 von Ibn Batuta besucht; 1602 litt Pyrard de Laval hier Schiffbruch und mußte fünf Jahre verweilen. Die Engländer erwarben mit Ceylon eine Oberhoheit über den Sultan. S. Karte „Ostindien“.