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MKL1888:Magnētberge

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Magnētberge“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Magnētberge“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 77
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Magnētberge. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 77. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Magn%C4%93tberge (Version vom 21.11.2023)

[77] Magnētberge, nach alten indischen und chinesischen Sagen Berge aus reinem Magneteisen, die eine so starke Anziehungskraft äußern, daß sie niemand besteigen kann, welcher eiserne Nägel an seinen Schuhsohlen trägt, und welche, wenn sie im Meer liegen, den vorübersegelnden Schiffen alles Eisenwerk entziehen, so daß sie auseinander fallen. Schon Plinius berichtet diese Märchen vom Magnetberg am Indus; später kamen sie von neuem durch die mittelalterlichen Reisebeschreibungen von Maundeville u. a. nach Europa und wurden in der Dichtung, z. B. im „Gudrunlied“ und in der „Goldenen Schmiede“ von Konrad von Würzburg, verwertet. An den wirklichen Magnetbergen, wie sie auf Elba, San Domingo und an andern Orten vorkommen, spürt man von allen diesen Wunderwirkungen nichts. Vgl. Peschel, Der Magnetberg (in den „Abhandlungen zur Erd- und Völkerkunde“, Bd. 1, Leipz. 1877).