Zum Inhalt springen

MKL1888:Münter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Münter“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Münter“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 889
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Balthasar Münter
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Münter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 889. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:M%C3%BCnter (Version vom 13.02.2025)

[889] Münter, 1) Balthasar, ausgezeichneter Kanzelredner und Liederdichter, geb. 24. März 1735 zu Lübeck, habilitierte sich 1757 in Jena, ward 1761 Waisenhausprediger und Hofdiakonus zu Gotha, 1763 Superintendent zu Tonna und 1765 Prediger bei der deutschen Petrigemeinde zu Kopenhagen, wo er 5. Okt. 1793 starb. Außer vielen Predigten gab er heraus: „Geistliche Lieder“ (1773 u. 1774), welche, den Gellertschen und Cramerschen verwandt, in viele Gesangbücher übergegangen sind. Noch schrieb er die „Bekehrungsgeschichte des Grafen Struensee“ (1772), den er 1772 zum Tod begleitet hatte. Sein Leben beschrieb sein Sohn (Kopenh. 1793).

2) Friedrich Christian Karl Heinrich, Theolog und Altertumsforscher, Sohn des vorigen, geb. 14. Okt. 1761 zu Gotha, widmete sich in Kopenhagen und Göttingen theologischen, orientalischen und antiquarischen Studien und trat 1784 eine Reise nach Rom an, wo er in der Corsinischen Bibliothek die Statuten der Tempelherren entdeckte (Berl. 1794). Bald nach seiner Rückkehr wurde er (1788) zum Professor der Theologie in Kopenhagen und 1808 zum Bischof von Seeland ernannt; als solcher starb er 9. April 1830. Er schrieb unter anderm: „Magazin für Kirchengeschichte und Kirchenrecht des Nordens“ (Altona 1792–96, 2 Bde.); „Handbuch der ältern christlichen Dogmengeschichte“ (Götting. 1802–1806, 2 Bde.; dän., Kopenh. 1801–1804); „Die Religion der Karthager“ (das. 1816, 2. Aufl. 1821); „Antiquarische Abhandlungen“ (das. 1816); „Kirchengeschichte von Dänemark und Norwegen“ (Leipz. 1823 bis 1833, 3 Bde.); „Sinnbilder und Kunstvorstellungen der alten Christen“ (Altona 1825); „Der Stern der Weisen, Untersuchungen über das Geburtsjahr Christi“ (Kopenh. 1827); „Religion der Babylonier“ (das. 1827). Seine Biographie lieferte Mynster (Kopenh. 1834).