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MKL1888:Mühldorf

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Mühldorf“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Mühldorf“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 848
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Mühldorf. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 848. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:M%C3%BChldorf (Version vom 23.02.2024)

[848] Mühldorf, Bezirksamtsstadt im bayr. Regierungsbezirk Oberbayern, am Inn, Knotenpunkt der Linien Ulm-Simbach und Rosenheim-M.-Eisenstein der Bayrischen Staatsbahn, 380 m ü. M., hat 3 Kirchen, ein Amtsgericht, Thonwarenfabrikation, einen Eisenhammer, Gemüsebau, Schiffahrt, Getreidehandel und (1885) 2828 meist kathol. Einwohner. Dabei die Mineralquelle Annabrunn. – M., ursprünglich ein Königshof, gehörte zunächst den Grafen von Kraiburg und kam dann an das Erzstift Salzburg. Hier 25. Aug. 1257 Sieg der Herzöge von Bayern über Ottokar von Böhmen. Bekannter noch ist die Stadt durch die Schlacht 28. Sept. 1322 (auch Schlacht bei Ampfing genannt), in welcher Kaiser Ludwig IV. oder der Bayer seinen Gegenkönig, Herzog Friedrich von Österreich, besiegte und gefangen nahm. Ludwig gewann durch diesen Sieg den Alleinbesitz des Kaiserthrons. Die Volkssage hat das Verdienst des Siegs bei M. der Kriegskunst des Nürnberger Feldhauptmanns Siegfried Schwepfermann (Seyfried Schweppermann) zugeschrieben und die bekannte Erzählung von den Eiern („Jedem Mann ein Ei, dem braven Schweppermann zwei“) daran geknüpft. Des tapfern Ritters Name wird bei der Schlacht von Gammelsdorf (1313) erwähnt, seine Teilnahme an der von M. ist aber unverbürgt. Vgl. Pfannenschmid, Die Schlacht bei M. („Forschungen zur deutschen Geschichte“, Bd. 3 u. 4, Götting. 1863–1864); „Chroniken der deutschen Städte“, Bd. 15 (Leipz. 1878).