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MKL1888:Lythrarĭeen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lythrarĭeen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lythrarĭeen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 18
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Lythrarĭeen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 18. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lythrar%C4%ADeen (Version vom 21.11.2023)

[18] Lythrarĭeen (Weideriche), dikotyle Familie aus der Ordnung der Myrtifloren, Kräuter, Sträucher und Holzpflanzen mit meist gegen- oder quirlständigen Blättern und regelmäßigen, seltener zygomorphen, meist zwitterigen, perigynischen Blüten. Der Kelch hat eine klappige Knospenlage und zeigt häufig Kommissuralzähne. Die Blumenblätter entspringen im Kelchschlund und sind in der Knospe nicht selten geknittert. Die dem Kelch eingefügten Staubgefäße bilden in der Regel zwei Kreise, von denen der eine tiefer angeheftet ist als der andre. Der stets freie Fruchtknoten trägt einen einfachen Griffel und enthält meist mehrere, zwei- bis vieleiige Fächer. In den Zahlenverhältnissen der Blüte wechseln die Gattungen und Arten vielfach: es kommen alle Zahlen zwischen 3 und 16 vor, überwiegend sind sechszählige Blüten; im Andröceum kann Vermehrung durch Spaltung und auch Unterdrückung stattfinden. Die Karpiden wechseln von 1 bis 6 und stehen bald episepal, bald epifugal. Die Scheidewände des Fruchtknotens erscheinen oft über der niedrigen Placenta durchbrochen. Die Frucht ist eine meist vom Kelch eingeschlossene, zwei- bis sechsfächerige Kapsel, welche fachspaltig oder auch rings umschnitten aufspringt oder unregelmäßig platzt. Die zahlreichen eckigen oder abgeplatteten, bisweilen berandeten oder geflügelten Samen haben eine krustige Schale, kein Endosperm und einen geraden Keimling mit fast kreisrunden Kotyledonen und kurzen Würzelchen. Vgl. Koehne, Lythraceae, in Martius’ „Flora brasiliensis“, Bd. 73. Die L. umfassen ungefähr 350 Arten und finden sich vorzugsweise in den Tropen, minder zahlreich in den gemäßigten Zonen beider Hemisphären, besonders in Amerika.