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MKL1888:Lwow

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lwow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lwow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 1
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Lwow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 1. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lwow (Version vom 22.11.2023)

[1] Lwow, der polnische Name für Lemberg.

Lwow, Alexei Fedorowitsch, Violinist und Komponist, geb. 25. (a. St.) Mai 1799 zu Reval in Esthland, erhielt früh eine gründliche Ausbildung auf der Violine und setzte seine Studien, auch nachdem er in den Militärdienst getreten war, mit Eifer fort. Anfangs im Ingenieurkorps beschäftigt, später zum General und Adjutanten des Kaisers Nikolaus ernannt, wurde ihm 1836 die Leitung der kaiserlichen Sängerkapelle sowie 1854 die aller kaiserlichen Musikanstalten in Petersburg übertragen. In letzterm Amt wirkte er jedoch nur kurze Zeit, da ihn bald darauf ein Gehörleiden veranlaßte, sich auf sein Gut bei Kowno zurückzuziehen, wo er 16. (a. St.) Dez. 1870 starb. Von seinen Kompositionen sind zu nennen: drei Phantasien und andre Kompositionen für die Violine mit Begleitung des Orchesters; eine vortreffliche Neuinstrumentation des „Stabat mater“ von Pergolesi; die Opern: „Undine“ und „Starosta“ und mehrere Motetten, namentlich aber die russische Nationalhymne: „Den Zaren schütze Gott“ (Text von Shukowskij, 1833). Auch schrieb er: „Über den freien und nicht symmetrischen Rhythmus des altrussischen Kirchengesangs“ (1859) und eine Violinschule (deutsch: „Ratschläge für angehende Violinschüler“, 1860).