MKL1888:Lott
[926] Lott, Franz Karl, Philosoph und Schulmann, geb. 28. Jan. 1807 zu Wien, studierte daselbst die Rechte und seit 1834 in Göttingen unter Herbarts Leitung Philosophie, habilitierte sich daselbst 1842 als Privatdozent, wurde 1848 außerordentlicher Professor der Philosophie zu Göttingen, 1849 außerordentlicher und 1857 ordentlicher Professor derselben zu Wien, 1864 Mitglied des k. k. Unterrichtsrats und starb 15. Febr. 1874 in Görz. L. gehört zu den scharfsinnigsten und eigentümlichsten Vertretern der Herbartschen Schule, wenngleich er außer seiner Hauptschrift: „Zur Logik“ (Götting. 1845, gegen Trendelenburg), seiner Habilitationsschrift „De animi immortalitate“ (das. 1842) und einer Rede zum Jubiläum Fichtes (Wien 1862) nur kleinere, meist pädagogische Aufsätze veröffentlicht hat. Seine „Kritik der Herbartschen Ethik“ erschien mit Herbarts Entgegnung erst nach seinem Tod (Wien 1874); seine „Metaphysik“ hat Vogt in Zillers „Pädagogischem Jahrbuch“ (12. Jahrg., 1880) aus dem Nachlaß herausgegeben. Vgl. Vogt, Franz Karl L. (Wien 1874).