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MKL1888:Litterarischer Verein in Stuttgart

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Litterarischer Verein in Stuttgart“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Litterarischer Verein in Stuttgart“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 839
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Litterarischer Verein in Stuttgart. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 839. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Litterarischer_Verein_in_Stuttgart (Version vom 09.08.2021)

[839] Litterarischer Verein in Stuttgart, eine Vereinigung von Gelehrten und Litteraturfreunden zum Zweck der Neuherausgabe wichtiger älterer Denkmäler der deutschen Litteratur, der Geschichte und Kulturgeschichte, deren Publikationen jedoch nicht in den Buchhandel gebracht, sondern lediglich an die Mitglieder des Vereins verteilt werden. Bei den zur Herausgabe bestimmten Werken wird vor allem die deutsche Litteratur ins Auge gefaßt, aber auch die lateinische Gelehrtensprache und die Idiome benachbarter germanischer und romanischer Völker bleiben nicht ausgeschlossen. Die Begründer des Vereins, welcher 1839 unter dem Protektorat des Königs von Württemberg zusammentrat, waren sämtlich Stuttgarter, unter ihnen Georg v. Cotta, Aug. Fr. Gfrörer, Wolfg. Menzel, K. G. v. Wächter, v. Stälin u. a. Seine Thätigkeit eröffnete er mit der Publikation von Closeners „Straßburger Chronik“ durch Strobel und Schott, mit Fabris „Evagatorium“ durch Häßler, der „Weingartener Liederhandschrift“ durch Pfeiffer und der „Briefe der Prinzessin Elisabeth Charlotte von Orléans“ durch Menzel. Ende 1885 belief sich die Zahl der (zum Teil zum erstenmal) veröffentlichten Bände (durchgehends interessante und zum Teil hochwichtige Werke) auf 171, deren größte Anzahl der deutschen Litteratur und Geschichte angehört. Auch an Seltsamkeiten sittengeschichtlichen Inhalts, wie „Ein Buch von guter Speise“, „H. Mynsinger von den Falken, Pferden und Hunden“ u. a., fehlt es nicht. Die Zahl der Mitglieder übersteigt 400, soll aber prinzipiell nicht im großen Maßstab moderner populärer Unternehmungen ausgedehnt werden. Gegenwärtiger Präsident des Vereins ist seit Ad. v. Kellers Tod (1883) Professor Holland.