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MKL1888:Lichtenbergsche Figuren

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lichtenbergsche Figuren“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lichtenbergsche Figuren“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 767
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Lichtenbergsche Figuren. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 767. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lichtenbergsche_Figuren (Version vom 20.04.2021)

[767] Lichtenbergsche Figuren (elektrische Staubfiguren) werden hervorgebracht, indem man durch einen metallischen Zuleiter Elektrizität auf eine nichtleitende Platte, z. B. von Harz oder Hartkautschuk, strömen läßt und die Platte alsdann mit einem Gemisch aus Mennigpulver und Bärlappsamen bestäubt. Die positiv elektrische Mennige setzt sich an den negativ elektrischen Stellen der Platte fest, der negative Bärlappsame haftet an den positiven. Bei positiver Elektrizität bildet die Figur einen gelben Stern mit verästelten Strahlen, welche von der durch den Zuleiter berührten Stelle nach allen Seiten hin ausgehen; bei negativer Elektrizität dagegen entsteht nur ein rundlicher roter Fleck. Die Lichtenbergschen Figuren verdanken ihre Entstehung wahrscheinlich einem eigentümlichen Bewegungszustand der Luft rings um den Zuleiter, welcher sich im Dunkeln durch gewisse Lichterscheinungen verrät. Vgl. Kuhn, Über die Lichtenbergschen Figuren (Wien 1873).