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MKL1888:Lichtelektrische Entladung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Lichtelektrische Entladung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Lichtelektrische Entladung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 19 (Supplement, 1892), Seite 582
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Lichtelektrische Entladung. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 582. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Lichtelektrische_Entladung (Version vom 21.04.2023)

[582] Lichtelektrische Entladung. Um die Thatsache, daß mit negativer Elektrizität geladene Leiter ihre Elektrizität rasch verlieren, wenn sie von stark brechbaren (violetten und ultravioletten) Lichtstrahlen getroffen werden (s. Lichtelektrische Erscheinungen, Bd. 18), auch für einen größern Zuschauerkreis sichtbar darzustellen, haben Elster und Geitel folgende Einrichtung getroffen: Eine mittels der Quecksilberluftpumpe evakuierte, ziemlich weite Glasröhre ist an beiden Enden mit Kugeln versehen, deren eine geschwärzt ist, während in die andre durchsichtig gebliebene als Elektroden zwei sich gegenüberstehende Platindrähte eingeschmolzen sind. Die Röhre enthält etwas Natriumamalgam, d. h. Quecksilber, in welchem Natriummetall aufgelöst ist. Vor dem Versuch läßt man das flüssige Natriumamalgam durch Neigen in die durchsichtige Kugel übertreten und klemmt den Apparat am Zwischenstück horizontal ein, so daß die eine Elektrode nach oben, die andre nach unten zu liegen kommt. Die untere Elektrode, welche mit dem Amalgam in Berührung ist, verbindet man durch Drähte mit einem Goldblattelektroskop und mit dem negativen Pol einer Zambonischen Säule (s. d., Bd. 16), die obere Elektrode mit deren positivem Pol und zugleich mit der Erde. Das Amalgam und das damit verbundene Elektroskop sind alsdann mit negativer Elektrizität geladen, und die Goldblättchen geben einen Ausschlag, solange die durchsichtige Kugel beschattet ist; sie fallen aber sofort zusammen und zeigen das Entweichen der Elektrizität von der Amalgamfläche an, sobald man letztere mit elektrischem Licht, mit Magnesium-, Sonnen- oder auch nur hellem Tageslicht beleuchtet, divergieren aber bei Beschattung sofort wieder. Dieses Spiel der Goldblättchen kann gleichzeitig von vielen Zuschauern beobachtet werden, wenn man das vergrößerte Bild des Elektroskops mittels einer Linse auf einem Schirm entwirft.