MKL1888:Lavieren
[580] Lavieren (holländ. laveren, seemännisch: kreuzen) muß ein Schiff unter Segel, welches durch die Windrichtung verhindert ist, auf direktem Wege (Kurs) nach seinem Ziel zu gelangen. Es geht dabei zuerst in einer solchen Richtung voraus, daß es vorn ca. 6 Strich (56°) auf einer Seite am Wind liegt, was genügt, um die scharf angebraßten Segel noch eben voll zu halten, und führt dann eine „Wendung“ aus, so daß der Wind nun in derselben Weise von der andern Seite kommt, u. s. f.; auf diese Weise nähert es sich dem Ziel in Zickzacklinien. Jeder beim L. gemachte Weg heißt ein Gang.
[581] Lavieren (franz., „waschen“), in der Malerei s. v. w. eine aufgetragene Farbe mit Wasser vertreiben (auch adoucieren genannt); lavierte Zeichnung, s. v. w. Zeichnung au lavis (s. Lavis).