Zum Inhalt springen

MKL1888:Laprade

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Laprade“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Laprade“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 518
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Victor de Laprade
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Laprade. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 518. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Laprade (Version vom 25.02.2023)

[518] Laprade (spr. -prād’), Victor de, franz. Dichter, geb. 13. Jan. 1812 zu Montbrison, studierte in Lyon Jurisprudenz und ergriff die Advokatenlaufbahn. Als Dichter machte er sich zuerst durch das im Lamartineschen Stil gehaltene Poem „Les parfums de Madeleine“ (1839) bekannt, dem er die Dichtungen: „La colère de Jésus“ (1840), „Psyché“ (1841, 3. Aufl. 1860), „Odes et poëmes“ (1844), „Poëmes évangéliques“ (1853), „Les symphonies“ (1855) und „Idylles héroïques“ (1858) nachfolgen ließ. 1858 zum Mitglied der französischen Akademie ernannt, hat er seitdem noch andre, auch prosaische Werke veröffentlicht: „Questions d’art et de morale“ (1861); „Les arbres du Luxembourg“ (1865); „Le sentiment de la nature avant le christianisme“ (1866) und „Prolégomènes“ (1883) und die entsprechende Schrift „Le sentiment de la nature chez les modernes“ (1867); „L’éducation homicide“ (1867) und „L’éducation libérale“ (1873); die vorzügliche Dichtung „Pernette“ (1868) und die Tragödie „Harmodius“ (1870); „Contre la musique“ (1880); „Essais de critique idéaliste“ (1882); „Le livre d’un père“ (1876) u. a. L. gilt unter seinen Landsleuten als der echteste Nachfolger Lamartines; die genannten Dichtungen zeichnen sich ebensosehr durch einen mystischen Anhauch und hohe Idealität aus, wie sie durch Monotonie ermüden. Doch weiß er auch den satirischen Ton anzuschlagen, so namentlich in den „Poëmes civiques“ (1873) und in der Gedichtsammlung „Tribuns et courtisans“ (1875). Eine Sammlung seiner „Œuvres poétiques“ erschien 1878–81 in 6 Bänden. Der Nationalversammlung von Versailles hat L. eine Zeitlang (1871–73) als Mitglied des rechten Zentrums angehört. Er starb 13. Dez. 1883 in Lyon. Vgl. Heinrich, Notice sur Victor de L. (1885); Biré, Victor de L. (1886); Condamin, La vie et les œuvres de V. de L. (1886).