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MKL1888:Kupferausschlag

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kupferausschlag“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kupferausschlag“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 324
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Kupferausschlag. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 324. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kupferausschlag (Version vom 12.01.2025)

[324] Kupferausschlag (Kupferfinne, Kupferrose, Kupfer des Gesichts, Venusblümchen, Weinblätter, Gutta rosea, Acne rosacea), chronische Hautkrankheit, welche von den Schmerbälgen der Haut ausgeht und sich ausschließlich im Gesicht, vorzugsweise auf der Nase und erst von da aus auf die nächstgelegenen Teile der Wangen und der Stirn sich ausbreitend, zeigt. Sie kommt in der Regel bei Leuten erst vor, wenn sie die Mitte des Lebens erreicht haben oder darüber hinaus sind, und wird ebenso bei Weibern wie bei Männern, doch bei letztern häufiger, beobachtet. Zuerst wird eine Stelle der Nase nach dem Essen oder nach erhitzenden Getränken etc. ungewöhnlich rot. Diese Röte wird nach und nach bleibend, die Venen des Teils erweitern sich, und endlich erscheinen hier und da kleine Knötchen, wobei sich die Haut in der Umgebung verdickt und dadurch uneben wird. Nach und nach breitet sich die Krankheit auf die Nachbarschaft, auf Wangen und Stirn, aus, so daß das Gesicht allmählich ein eigentümliches feuriges Aussehen bekommt. Die Knötchen eitern selten, sondern bleiben gewöhnlich lange Zeit hindurch ganz unverändert. Überhaupt heilt die Krankheit selten und kehrt sehr leicht wieder. Als Ursache werden verschiedene Unregelmäßigkeiten, namentlich der Lebensweise, insbesondere der Mißbrauch geistiger Getränke, angegeben. Doch kommen Fälle bei Frauen vor, wo kein Grund zu einer solchen Beschuldigung vorhanden ist. Die Behandlung besteht in Regulierung der Diät, zeitweiliger Anwendung örtlicher Blutentleerungen und kalter Douchen, in Salben mit leicht adstringierenden Stoffen oder in Waschmitteln aus Borax-, Sublimat-, Schwefelleber- und andern Lösungen.