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MKL1888:Kupelwieser

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kupelwieser“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kupelwieser“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 316
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Kupelwieser. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 316. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kupelwieser (Version vom 12.01.2025)

[316] Kupelwieser, 1) Leopold, Maler, geb. 17. Okt. 1796 zu Piesting in Niederösterreich, besuchte seit 1809 die Wiener Akademie und machte sich zuerst durch ein in Lebensgröße ausgeführtes Bild des Kaisers Franz für den Saal des Appellationsgerichts in Prag bekannt. 1824–25 bereiste er Italien. 1825 zurückgekehrt, malte er unter dem Einfluß der Hofkreise meist religiöse Bilder. Er starb 17. Nov. 1862 in Wien als Professor an der Akademie, in welcher Stellung er zahlreiche Schüler herangebildet hat. Unter seinen Bildern religiösen Inhalts sind zu nennen: Himmelfahrt Mariä (Universitätskirche in Wien), Mariä Geburt (Klosterneuburg), Moses betet um den Sieg über die Amalekiter. K. beteiligte sich neben Führich an der Ausmalung der Altlerchenfelder Kirche. Von ihm rühren auch die Fresken im Saal der Statthalterei zu Wien her. Die Wiederbelebung der Freskomalerei in Österreich ist besonders K. zu verdanken.

2) Franz, Hüttenmann, geb. 14. Sept. 1830 zu Wien, studierte daselbst und in Leoben, hielt dann zu Leoben Vorträge über höhere Mathematik und darstellende Geometrie, ging 1856 als Hüttenmeister bei den Hochöfen und Gießereien der Staatsbahngesellschaft nach Kemlicha, übernahm 1862 neben Tunner einen Teil der Vorträge über Hüttenkunde in Leoben, ward 1866 zum ordentlichen Professor ernannt und hielt nun auch die Vorträge über Eisenhüttenkunde. 1876 ging er zur Ausstellung nach Philadelphia und besuchte die wichtigsten Eisenindustriebezirke Nordamerikas. 1873 übernahm er auch das Sekretariat der Handels- und Gewerbekammer in Leoben, und zwei Jahre war er Obmannstellvertreter des Montanistischen Vereins für Steiermark. Seine Arbeiten trugen wesentlich dazu bei, den Bessemer- und Martin-Prozeß in theoretischer Hinsicht zu erläutern; auch schrieb er: „Studien über den Bessemerprozeß“ (Wien 1870); „Die Kohlenreviere von Ostrau, Rossitz und Fünfkirchen und ihre Leistungsfähigkeit in Bezug auf die Erzeugung von für den Hochofenbetrieb tauglichen Koks“ (mit Schöffel, das. 1870); „Beiträge zum Studium des Hochofenprozesses“ (das. 1873); Berichte über das Hüttenwesen auf der Weltausstellung in Wien (1874), Philadelphia (1877) und Paris (1879).