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MKL1888:Kropatschek

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kropatschek“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kropatschek“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 513
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Kropatschek. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 513. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kropatschek (Version vom 29.01.2023)

[513]  Kropatschek, 1) Alfred, Ritter von, Militär, konstruierte als Hauptmann 1874 ein Repetiergewehr und beteiligte sich 1877, inzwischen Major und Kommandant der Artilleriekadettenschule in Wien geworden, an einem von der französischen Regierung ausgeschriebenen Wettbewerb um ein Magazingewehr für die Marinetruppen. Seine Konstruktion, kombiniert mit dem Lauf und Verschluß des französischen Infanteriegewehrs M/74, wurde als Fusil modèle 1878 marine in Frankreich angenommen, auch hat das Kropatschek-Gewehr zu Jagdzwecken vielfach Verwendung gefunden. Auch als Militärschriftsteller ist K. aufgetreten.

  2) Hermann Wilhelm, Politiker, geb. 11. Febr. 1847 zu Nahhausen bei Königsberg in der Neumark, studierte Philologie und Geschichte in Halle, wo er auch die philosophische Doktorwürde erwarb und das Staatsexamen bestand, machte die Kriege von 1866 und 1870/71 mit, ward Hilfslehrer an der Latina in Halle, 1873 Lehrer am Gymnasium zu Wismar und 1878 Oberlehrer am Realgymnasium in Brandenburg. 1879 in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt, wo er sich der konservativen Partei anschloß, trat er 1883 in die Redaktion der „Kreuzzeitung“ und wurde 1884 auch in den Reichstag gewählt. Er beteiligte sich besonders an den Verhandlungen über Schulangelegenheiten und stellte zu gunsten der Mittelschullehrer, besonders an städtischen Anstalten, mehrere Anträge.