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MKL1888:Korkteppich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Korkteppich“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Korkteppich“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 94
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Korkteppich. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 94. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Korkteppich (Version vom 02.04.2023)

[94] Korkteppich (auch Linoleum), ein auf wasserdichtes Segeltuch aufgetragener, hauptsächlich aus pulverisiertem Korkholz und oxydiertem Leinöl bestehender Fußbodenbelag, welcher der Feuchtigkeit und Trockenheit, Hitze und Kälte widersteht, das Geräusch des Gehens fast vollständig aufhebt und besonders häufig in England nach einem patentierten Verfahren angewendet wird. Das früher hierzu gebräuchliche, ähnlich zusammengesetzte Kamptulikon (s. d.) entbehrte der Leinwandunterlage, erhielt infolge davon beim Schwinden der Fußböden nicht selten Risse und ward daher durch das Linoleum verdrängt. Auf den Korridoren werden die Korkteppiche als Läufer, in den Zimmern in genau abgepaßten Streifen nebeneinander gelegt, welche mit einfachern oder reichern Mustern bedruckt werden und in diesen Räumen den Eindruck einer gewissen Eleganz und Behaglichkeit machen. Bei der Geschmeidigkeit und dem Gewicht dieser Teppiche bedürfen sie nicht überall einer Befestigung auf dem Boden; auf stark frequentierten Holzfußböden erhöht ein Aufkleben mittels Tapezierkleisters ihre Dauer, während sie auf Steinplatten mittels eines besondern Zements befestigt werden. Das Reinigen der Korkteppiche geschieht gewöhnlich durch Kehren, von Zeit zu Zeit durch Abbürsten mit Wasser ohne Anwendung von Soda.