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MKL1888:Knosos

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Knosos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Knosos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 887
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Knosos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 887. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Knosos (Version vom 02.11.2022)

[887] Knosos (lat. Gnossus), die größte Stadt der Insel Kreta, berühmt als Residenz des Minos, lag unweit der Nordküste am Fluß Käratos, 4 km südlich vom heutigen Kandia. Ruinen bei Makroticho. Zur Stadt gehörten zwei Häfen: Herakleon und Mation (heute Kandia). Wichtig ist K. als Sitz des Kultus des Zeus, der hier als Naturgott auf orgiastische Weise verehrt ward. Man zeigte in der Nähe die Stelle seiner Geburt, seiner Hochzeit mit Hera, seines Grabes. Der mit diesem Kultus verbundene Dienst der Kureten und Korybanten läßt auf eine sehr frühe, wohl semitische Einwanderung aus Asien schließen, welcher K. seinen Ursprung verdankt. Später erst landeten die Dorier unter Tektamos und verbreiteten ihre Lebensweise und Institutionen über die ganze Insel. In die Nähe von K. verlegte die Sage das Labyrinth, die Behausung des Minotauros.