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MKL1888:Kielwasserlinie

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kielwasserlinie“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kielwasserlinie“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 718
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Kielwasserlinie. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 718. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kielwasserlinie (Version vom 13.09.2023)

[718] Kielwasserlinie (Kiellinie), in der Seetaktik die Formation der Schlachtschiffe, in welcher sie in einer Linie hintereinander, im Kielwasser, segeln oder dampfen. Zur Zeit der Segelschiffahrt mußten die Schlachtschiffe „am Winde segelnd“ eine Linie (daher „Linienschiffe“), die „Kiellinie“, formieren und zwar so dicht aufgeschlossen, daß die Linie vom Feind nicht durchbrochen werden konnte. Sie zeigten so dem Feinde die Breitseite, von welcher das Geschützfeuer kam. Die Kiellinie zu öffnen, wurde das Geschützfeuer auf die Takelage gerichtet, um die Schiffe manövrierunfähig zu machen. Nelson war der erste, der in der Schlacht bei Trafalgar von dieser taktischen Form abwich, indem er zwei parallele Schlachtlinien formierte und mit diesen sich zwischen Vor- und Nachhut des Feindes eindrängte. Die Einführung der Dampfschiffe machte dieser Taktik ein Ende.