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MKL1888:Kawélin

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kawélin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kawélin“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 646
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Kawélin. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 646. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kaw%C3%A9lin (Version vom 15.01.2023)

[646] Kawélin, russ. Gelehrter und Staatsmann, geb. 4. Nov. 1818 zu St. Petersburg als Sohn des Direktors der dortigen Universität, studierte in Moskau Philologie, dann die Rechte, trat 1842 ins Justizministerium, habilitierte sich aber schon 1844 an der Moskauer Universität. Von 1848 bis 1857 war er wieder als Beamter im Erziehungswesen thätig und nahm dann eine Professur an der juristischen Fakultät in Petersburg an, legte dieses Amt aber nieder, um im Auftrag des Ministers Golownin im Ausland Materialien zur Reform des Unterrichtswesens zu sammeln, und wurde Ende der 70er Jahre zum Professor an der militärisch-juristischen Akademie ernannt, eine Stellung, die er bis zu seinem 3. Mai 1886 in Petersburg erfolgten Tod bekleidete. K. war sein ganzes Leben ein Vorkämpfer gegen die Leibeigenschaft und für die Verbesserung des Loses der arbeitenden Klassen, wobei er auch die Ungunst nicht fürchtete, welche er dafür einerntete.