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MKL1888:Kardorff

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kardorff“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kardorff“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 507
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Kardorff. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 507. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kardorff (Version vom 20.09.2022)

[507] Kardorff, Wilhelm von, Politiker, geb. 8. Jan. 1828 zu Neustrelitz, studierte in Heidelberg, Berlin und Halle die Rechte, trat als Referendar in den preußischen Staatsdienst, nahm aber als Regierungsassessor in Stralsund 1853 seinen Abschied und wurde Rittergutsbesitzer zu Wabnitz im Kreis Öls in Schlesien. Seit 1866 ist er Mitglied des Abgeordnetenhauses, seit 1867 des norddeutschen, dann des deutschen Reichstags; in ersterm gehört er zur freikonservativen, in letzterm zur deutschen Reichspartei. An verschiedenen industriellen und merkantilen Unternehmungen beteiligt, tritt er namentlich bei staatswirtschaftlichen, sozialen und Handelsfragen als Redner auf; er ist Vertreter des Schutzzollsystems, das seine Schrift „Gegen den Strom“ (Berl. 1875) mit Entschiedenheit verfocht, und für dessen Förderung er 1875 den „Zentralverein deutscher Industriellen“ gründete. Er konnte sich daher 1879 rühmen, zu dem Umschwung der Zoll- und Wirtschaftspolitik der Regierung wesentlich beigetragen zu haben.