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MKL1888:Kalandsbrüder

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kalandsbrüder“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kalandsbrüder“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 377
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Kalandsbrüder. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 377. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kalandsbr%C3%BCder (Version vom 27.12.2022)

[377] Kalandsbrüder (Fratres calendarii, auch Brüder von der Gesellschaft des Heiligen Geistes), eine der sogen. religiösen Brüderschaften (s. d.). Sie kamen am ersten Tag jedes Monats (Calendae, daher ihr Name) zusammen, um ihre Vereinsangelegenheiten zu besprechen und ein Mahl zu halten. Von dem Kloster Ottberg, im Gebiet der Abtei Korvei in Westfalen, verbreiteten sich die sogen. Kalanden seit dem 13. Jahrh. über ganz Niederdeutschland, die Niederlande und Frankreich, wurden von Päpsten und Kaisern begünstigt und gelangten zu großen Reichtümern. Aber infolgedessen arteten die Schmausereien so aus, daß man die K. Festbrüder nannte und für Schmausen „Kaländern“ gebräuchlich wurde; ihre Vereine aber wurden zuerst in den protestantischen, später auch in den katholischen Ländern aufgelöst und ihre Besitzungen konfisziert. Vgl. Wilda, Das Gildenwesen im Mittelalter (Berl. 1831).