Zum Inhalt springen

MKL1888:Kübeck

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kübeck“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kübeck“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 273
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Kübeck. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 273. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:K%C3%BCbeck (Version vom 27.12.2022)

[273] Kübeck, Karl Friedrich K., Freiherr von Kübau, österreich. Staatsmann, geb. 28. Okt. 1780 zu Iglau in Mähren, studierte zu Wien und Prag, trat 1800 bei dem Olmützer Kreisamt in den Staatsdienst, wurde 1809 Regierungsrat bei der Hofkanzlei, 1814 Referent im Staatsrat für Finanzsachen, schlug 1815 die Errichtung einer Nationalbank vor, welche 1818 ins Leben trat, wurde 1821 Staats- und Konferenzrat, begleitete Kaiser Franz auf die Kongresse von Laibach und Verona und ward 1825 in den Freiherrenstand erhoben. Er organisierte 1839 als Präsident das Generalrechnungsdirektorium und wurde 1840 Präsident der k. k. Hofkammer, in welcher Stellung er seine Wirksamkeit damit begann, den unermeßlichen Kredit, welchen bis dahin einige Bankiers bei der Nationalbank genossen, wohlthätig zu beschränken. 1841 wurde K., Vertreter des Prinzips der Staatsbahnen, auch zum Vorsteher des Münz- und Bergwesens ernannt. 1846 legte er den Grund zu dem Telegraphennetz. Im März 1848 zog er sich von den Staatsgeschäften zurück, nahm aber im Herbste d. J. die Wahl zum Abgeordneten für den Kremsierer Reichstag an. Ende 1849 sandte ihn die österreichische Regierung mit Schönhals als Mitglied der Zentralbundeskommission während des Interims nach Frankfurt a. M., und im Herbst 1850 ernannte ihn der Kaiser zum Präsidenten des neuerrichteten österreichischen Reichsrats; auch stand er an der Spitze der Verfassungsrevisionskommission. Er starb 11. Sept. 1855 in Hadersdorf bei Wien. – Sein Neffe (Sohn seines jüngern Bruders, Aloys, geb. 1787, Hofrats der vereinigten Hofkanzlei, gest. 1850) Aloys, Freiherr von K., geb. 29. Dez. 1819, war 1859–66 bevollmächtigter Minister Österreichs beim Bundestag und Bundespräsidialgesandter in Frankfurt, seit 1872 Botschafter beim päpstlichen Stuhl und starb 14. Mai 1873 in Graz. Dessen jüngerer Bruder, Guido, geb. 13. Jan. 1829, ist Statthalter in Steiermark.