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MKL1888:Kösen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kösen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 10 (1888), Seite 113
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Kösen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 113. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:K%C3%B6sen (Version vom 17.01.2023)

[113] Kösen, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, Kreis Naumburg, in einem anmutigen, von Weinbergen umgebenen Thalkessel an der Saale und an der Linie Neudietendorf-Weißenfels der Preußischen Staatsbahn, 115 m ü. M., hat zahlreiche Villen, ein bedeutendes Mühlwerk, Korbwarenfabrikation, Holzhandel, eine Holzmesse, ein Solbad und (1885) 2337 evang. Einwohner. Die Solquelle, bis 1859 auch zur Salzsiederei benutzt, hat eine Temperatur von 17,5° C., liefert in 24 Stunden 250,000 Lit. reine Sole und kommt an Eisengehalt der Luisenquelle in Franzensbad gleich. Außerdem ist eine 1868 gefaßte Trinkquelle (Johannisquelle) vorhanden, welche vorzugsweise Kochsalz, Bittersalz und Chlormagnesium enthält, aber wenig benutzt wird. Die Solbäder erweisen sich wirksam gegen Skrofeln, Hautkrankheiten, Rheumatismus, Gicht, Uterinleiden chronisch-entzündlicher Art und Exsudate. Ein über 300 m langes Gradierwerk enthält eine Inhalationshalle für warme und kalte Salzwasserdämpfe. Die Zahl der Kurgäste betrug 1886: 2225. In der Nähe die Ruinen Rudelsburg und Saaleck (s. d.). Vgl. Rosenberg, K. (4. Aufl., Naumb. 1877).