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MKL1888:Isopurpursäure

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Isopurpursäure“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Isopurpursäure“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 48
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Isopurpursäure. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 48. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Isopurpurs%C3%A4ure (Version vom 02.10.2022)

[48] Isopurpursäure (Pikrocyaminsäure, Phenylpurpursäure) C8H5N5O6, Produkt der Einwirkung von Cyankalium auf Pikrinsäure. Die Masse wird dunkelrot, und es scheidet sich isopurpursaures Kali aus, aus welchem man andre Salze der I. darstellen, die Säure selbst aber nicht isolieren kann. Die Salze sind meist braunrot, schillern grün metallisch und geben intensiv purpurfarbene Lösungen. Das Kalisalz ist löslich in Wasser und Alkohol, explodiert beim Erhitzen auf 215° sowie beim Reiben und entwickelt beim Übergießen mit Säuren einen stechenden Geruch. Das Ammoniaksalz, welches man aus dem Kalisalz und Salmiak erhält, ist dem Murexid höchst ähnlich und verbrennt bei schnellem Erhitzen wie Schießpulver. Mit dem Ammoniaksalz (Granatbraun des Handels) kann man Wolle und Seide granatrot und braun färben; die Farbe ist an der Sonne ziemlich beständig.