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MKL1888:Isónzo

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Isónzo“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Isónzo“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 48
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Isónzo. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 48. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Is%C3%B3nzo (Version vom 02.10.2022)

[48] Isónzo, Fluß in der österreich. Grafschaft Görz, entsteht in den Julischen Alpen zwischen Mangart und Terglou, fließt in sehr gewundenem Lauf und einem meist engen Gebirgsthal, nimmt unterhalb Tolmein links die Idria auf, tritt bei Görz in die Ebene von Friaul, empfängt zwischen Görz und Gradisca von O. her die Wippach, darauf rechts den Torre (mit dem Natisone), bildet die Insel Morosini, von wo er schiffbar wird, und mündet unterhalb Monfalcone als Sdobba in einem Delta in den Golf von Triest. Seine Länge beträgt 125 km. Bis Görz ist er 31/2–41/2 m tief, reißend, mit Stürzen und Stromschnellen. Seine Breite beträgt bei Gradisca 76 m, weiter unten doppelt so viel. Er ist in Bezug auf sein geringes Alter (kaum 400 Jahre) ein merkwürdiger Fluß. Im Altertum scheint die jetzige Thalebene des obern I. ein langer See erfüllt zu haben, dessen Abfluß durch den Natisone direkt das Deltaland erreichte. Eine Stauung des Sees infolge eines Bergsturzes dürfte den Oberlauf des Natisone unterbrochen und ihn zum Oberlauf des I. gemacht haben. Die Gewässer des mittlern I. füllten gleichfalls einen See, der durch die Mündungen des Timavo unterirdisch zum Meer abfloß. Infolge Einsturzes des Felstunnels suchte sich der I. mit der Wippach einen neuen Weg bei Gradisca vorbei.