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MKL1888:Hopfgarten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hopfgarten“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Hopfgarten“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 713
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Hopfgarten. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 713. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hopfgarten (Version vom 14.10.2022)

[713] Hopfgarten, Markt in Tirol, Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, 619 m ü. M., im Brixenthal an der Giselabahn (Salzburg-Wörgl) gelegen, mit Bezirksgericht, Sensenschmieden, Glashütte und (1880) 763 Einw.; Ausgangspunkt für die Besteigung der Hohen Salve (s. d.).

Hopfgarten, 1) August, Maler, geb. 17. März 1807 zu Berlin, lernte anfangs unter Ruscheweyh, einem Bruder des Kupferstechers, besuchte dann 1820 die dortige Akademie und bildete sich hier unter Dähling, dem Ornamentenmaler Niedlich und unter Wach aus, dem er besonders viel verdankt. Als 1825 eins seiner Bilder den Preis davontrug, ging er nach Italien und blieb fünf Jahre in Rom. Dann schmückte er in Wiesbaden die Grabkapelle der Herzogin von Nassau mit Malereien und beteiligte sich 1835 in Berlin an den Fresken in der Schloßkapelle und im Museum. Seine Staffeleibilder biblischen, historischen oder romantischen Inhalts sind in ihrer idealen Weise von sorgfältiger Zeichnung und malerischer Behandlung, z. B. die Schwäne fütternden Mädchen (durch Lithographie weitverbreitet), Boas und Ruth, räuberische Sarazenen, Tasso und Leonore von Este nach Goethe (1839, Nationalgalerie in Berlin), Arminia sucht ihre Geliebten unter den Hirten (nach Tasso) und die Rosen der heil. Elisabeth. Seit 1854 ist er Professor und Mitglied der Berliner Akademie.

2) Alexander Emil, Bildhauer, geb. 1821 zu Berlin, studierte auf der dortigen Akademie und unter Professor Wichmann und bildete sich seit 1838 in Rom bei Emil Wolff und Wagner. Nachdem er sich durch eine Gruppe: Merkur erfindet die Leier, bekannt gemacht, ging er nach Berlin und dann nach Wiesbaden, wo er als Hofbildhauer für den Herzog von Nassau thätig war. Er schuf hier unter anderm den Sarkophag der Herzogin Elisabeth mit der ruhenden Figur der Verstorbenen (in der russischen Kapelle) und die Gruppe: Christus und die vier Evangelisten für die evangelische Kirche. Er starb 1856.