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MKL1888:Holzmeßkunde

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Holzmeßkunde“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Holzmeßkunde“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 681
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Holzmeßkunde. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 681. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Holzme%C3%9Fkunde (Version vom 03.03.2023)

[681] Holzmeßkunde (Holzmeßkunst), ein Zweig der Forstabschätzung, die Lehre von der Ermittelung des Holzvorrats und des Holzzuwachses an Bäumen und Beständen. Mitunter wird auch die Altersermittelung von Bäumen und Beständen zur H. gerechnet. Vorratsermittelung. Maßeinheiten der Vorratsermittelung sind das Festmeter, d. h. 1 cbm feste Holzmasse, und das Raummeter, d. h. ein mit Holzstücken gefüllter Raum von 1 cbm. Als Werkzeuge zur Vorratsermittelung benutzt man: Baumstärkenmesser zur Messung des Durchmessers (Gabelmaße, Kluppen) und des Umfanges von Bäumen (Meßbänder, Meßketten), ferner Baumhöhenmesser (Dendrometer) und Xylometer (s. d.) zur Ermittelung des Volumens von Holzstücken durch Untertauchen derselben unter Wasser. Die gebräuchlichsten Methoden der Vorratsermittelung sind: die Okularschätzung, d. h. das Ansprechen der Holzmasse nach dem Augenmaß; das Formzahlverfahren, d. h. die Massenermittelung von Bäumen aus deren unterm Durchmesser (meist bei 1,3 m Höhe), aus der Baumhöhe und der Formzahl (s. d.); das Stammtafelverfahren, d. h. die Massenermittelung aus unterm Durchmesser, Baumhöhe und Stammtafeln, welche den Masseninhalt von Bäumen nach deren untern Durchmessern und Höhen angeben; das Probestammverfahren, d. h. die Massenermittelung eines Bestandes oder einer Bestandsklasse aus Stammzahl und der Masse eines die Durchschnittsmasse sämtlicher Stämme enthaltenden Stammes (Musterstamm, Modellstamm); endlich das Probeflächenverfahren, d. h. die Massenermittelung eines Bestandes aus dessen Fläche und aus der Fläche und Masse einer die Durchschnittsmasse des Bestandes enthaltenden Probefläche von etwa 0,25–1 Hektar Größe. Die Zuwachsermittelung beschäftigt sich vorzugsweise mit der Ermittelung des Massenzuwachses, d. h. der Holzmassenmehrung innerhalb eines gewissen Zeitraums an Bäumen und Beständen (s. Zuwachs). Vgl. Baur, H. (3. Aufl., Wien 1882); Preßler, Holzwirtschaftliche Tafeln (3. Aufl., Tharandt 1881–82); Kunze, Lehrbuch der Holzmeßkunst (Berl. 1873).