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MKL1888:Hohenhausen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hohenhausen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Hohenhausen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 628629
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Hohenhausen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 628–629. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hohenhausen (Version vom 02.10.2023)

[628] Hohenhausen, Dorf im Fürstentum Lippe, hat ein Amtsgericht, Zigarrenfabrikation und (1885) 968 meist evang. Einwohner.

Hohenhausen, Elisabeth Philippine Amalie, Freifrau von, Schriftstellerin, geb. 4. Nov. 1789 zu Waldau bei Kassel als die Tochter des kurhessischen Generals v. Ochs, seit 1809 mit Leopold, Freiherrn v. H., preußischem Regierungsrat in Minden, vermählt, verkehrte 1822–24 in den litterarischen Kreisen in Berlin, kehrte dann nach Minden zurück und begab sich nach dem Tod ihres Mannes 1848 nach Frankfurt a. O., wo sie 2. Dez. 1857 starb. Sie übersetzte einzelnes von Byron und W. Scott und schrieb: „Frühlingsblumen“ (lyrische Dichtungen, Münst. 1817); „Natur, Kunst und Leben“ (Reiseerinnerungen, Altona 1820); „Novellen“ (Braunschw. 1828, 3 Bde.) und „Karl v. H., Untergang eines Jünglings von 18 Jahren“ (das. 1837), welch letzteres Werk die Biographie ihres unglücklichen Sohns enthält, der sich auf der Universität Bonn erschoß. Seit dem Tode desselben wandte sie sich einer orthodox-befangenen Richtung zu, die auf ihre spätern Schriften: „Rousseau, Goethe und Byron, ein kritisch-litterarischer Umriß [629] aus ethisch-christlichem Standpunkt“ (Kassel 1847), „Die Jungfrau und ihre Zukunft“ (Weim. 1854), die Kinderschriften: „Die Marquesasinsel“ (Brem. 1853) und „Das Geheimnis des Glücks“ (Weim. 1855) etc., nicht vorteilhaft einwirkte. – Ihre Tochter Elise von H., geb. 7. März 1812 zu Eschwege, seit 1831 vermählt mit dem preußischen Oberregierungsrat Karl Friedr. Rüdiger (gest. 1862), hat sich gleichfalls als Schriftstellerin bekannt gemacht. Von ihr erschienen: „Berühmte Liebespaare“ (Leipz. 1870–1884, 4 Folgen); „Schöne Geister und schöne Seelen“ (berühmte Freundschaften, das. 1875); „Der Roman des Lebens“, Novellen (das. 1876, 2 Bde.); „Brevier der guten Gesellschaft“ (das. 1876); „Romantische Biographien aus der Geschichte“ (das. 1878); „Aus Goethes Herzensleben“ (das. 1884).