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MKL1888:Heteromorphismus

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Heteromorphismus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Heteromorphismus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 490
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Heteromorphismus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 490. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Heteromorphismus (Version vom 01.10.2022)

[490] Heteromorphismus (griech.), die Eigenschaft chemisch identisch zusammengesetzter Körper, in zwei (Dimorphismus) oder drei (Trimorphismus) verschiedenen Kristallsystemen oder in aufeinander nicht zurückführbaren Reihen desselben Systems zu kristallisieren. Als Regel gilt, daß mit diesem morphologischen Unterschied auch solche physikalischer, ja selbst chemischer Art verknüpft sind, weshalb Naumann den Vorschlag gemacht hat, anstatt von H. von Heterosomatismus zu sprechen. So sind Quarz, Tridymit und Opal trimorphe Modifikationen des Kieselsäureanhydrids, deren sonstige Unterschiede sich aus folgendem ergeben:

  Kristallsystem spez. Gewicht Härte
Quarz hexagonal 2,5–2,8 7
Tridymit triklin 2,2–2,3 7
Opal amorph 1,9–2,3 5,5–6,0

Kochendes Alkali löst Quarz gar nicht, Tridymit schwer, Opal leicht auf. Ist von den beiden Modifikationen einer dimorphen Substanz jede mit analog zusammengesetzten Körpern durch Isomorphismus (s. d.) verbunden, so heißen solche Mineralgruppen iso-dimorphe Reihen. So kristallisiert kohlensaures Calcium (CaCO3) als Kalkspat im hexagonalen, als Aragonit im rhombischen System und ist in der erstern Modifikation mit Magnesit (MgCO3), Eisenspat (FeCO3) etc., in der letztern mit Strontianit (SrCO3), Witherit (BaCO3) etc. durch Isomorphismus verknüpft.