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MKL1888:Hercher

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hercher“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 411
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Hercher. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 411. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hercher (Version vom 09.07.2021)

[411] Hercher, Rudolf, Hellenist, geb. 11. Jan. 1821 zu Rudolstadt, studierte seit 1839 in Leipzig und Berlin, wirkte als Hauslehrer in Frankfurt a. M., Irland und Manchester, wurde 1847 Lehrer am Gymnasium zu Rudolstadt, erhielt 1854 den Professortitel, durchreiste 1859 und 1860 Italien, kam 1861 als Professor an das Joachimsthalsche Gymnasium zu Berlin, wurde 1873 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und starb 26. März 1878 daselbst. Seine Ausgaben, besonders spätgriechischer Prosaiker, zeichnen sich durch kritische Genauigkeit und feine Kenntnis der entsprechenden Gräzität aus. Er edierte die pseudoplutarchische Schrift „De fluviis“ (Leipz. 1851), deren Verfasser er als einen Fälscher nachwies, „Arriani scripta minora“ (das. 1854; 2. Aufl. von Eberhard, 1885), „Scriptores erotici graeci“ (das. 1858–59, 2 Bde.), den Älian (mit „Porphyrii de abstinentia et de antro nympharum“ sowie mit Philo Byzantius, Par. 1858; mit andern Beigaben, Leipz. 1864–66, 2 Bde.), „Artemidori onirocriticon“ (das. 1864), „Aeneae commentarius poliorceticus“ (Berl. 1870), „Plutarchi Moralia“ (nur Bd. 1, Leipz. 1872), „Epistolographi graeci“ (Par. 1873), „Apollodori bibliotheca“ (Berl. 1874) u. a. Epochemachend waren auch seine Aufsätze über Homerische Topographie (gesammelt als „Homerische Aufsätze“ von C. Robert, Berl. 1881). Außerdem war H. Mitbegründer und bis zu seinem Tod Mitredakteur der Zeitschrift „Hermes“ (Berl. 1866 ff.).