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MKL1888:Helioskōp

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Helioskōp“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Helioskōp“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 358
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Helioskōp. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 358. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Heliosk%C5%8Dp (Version vom 15.03.2022)

[358] Helioskōp (griech., „Sonnenbeschauer“), ein zu Sonnenbeobachtungen dienendes, von Scheiner erfundenes Fernrohr, aus einem konvexen Objektiv- und konkaven Okularglas zusammengesetzt, zwischen denen noch ebene farbige Gläser sich befinden. Auch beschreibt Scheiner eine von ihm Machina helioscopica genannte Vorrichtung zum Auffangen des Sonnenbildes hinter dem Fernrohr auf einer weißen Tafel. Foucault hat vorgeschlagen, das Fernrohrobjektiv auf der Außenseite schwach zu versilbern und dadurch das Sonnenlicht abzuschwächen, wodurch freilich das Fernrohr unbrauchbar wird für andre Beobachtungen. Gegenwärtig bedient man sich zur Beobachtung der Sonne meist helioskopischer Okulare, unter denen das von Merz in München das vorzüglichste ist. Dasselbe besteht aus zwei flachen, cylindrischen Röhren, von denen die erste exzentrisch an dem Okularauszug des Fernrohrs angeschraubt wird, die zweite aber wieder exzentrisch an die erste angesetzt ist und sich um ihre Achse drehen läßt. An den Deckel der zweiten Röhre ist die Okularlinse angeschraubt. In jeder Röhre sind nun zwei parallele Spiegel unter 45° gegen die Achse aufgestellt, und das aus dem Fernrohr kommende Sonnenlicht wird daher viermal reflektiert und dadurch polarisiert, ehe es in das Okular gelangt. Indem man nun die vordere Röhre mehr oder weniger dreht, kann man die Spiegel der beiden Röhren mehr oder weniger der gekreuzten Stellung nähern und so die Intensität des Lichts beliebig abschwächen. Vgl. Polarisation des Lichts.