MKL1888:Hanssen
[149] Hanssen, Georg, Nationalökonom, geb. 31. Mai 1809 zu Hamburg, studierte in Heidelberg und Kiel, habilitierte sich 1833 als Privatdozent an der Universität Kiel, war 1834–37 Mitglied der deutschen Abteilung des Generalzoll- und Handelsdepartements in Kopenhagen, wurde hierauf als ordentlicher Professor nach Kiel, 1842 nach Leipzig, 1848 nach Göttingen und 1860 als Dietericis Nachfolger nach Berlin berufen, wo er zugleich Mitglied des Statistischen Bureaus mit dem Titel eines Geheimen Regierungsrats ward. Im J. 1862 erfolgte sodann seine Aufnahme in die Berliner Akademie. Seit 1869 wirkte er wieder an der Universität zu Göttingen. H. hat vorzüglich einzelne nationalökonomische oder finanzielle Fragen geschichtlich behandelt. Viele seiner Arbeiten sind im „Neuen staatsbürgerlichen Magazin“, im „Journal für Landwirtschaft“, in der „Tübinger Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft“ und in dem in neuer Folge von H. in Gemeinschaft mit Rau herausgegebenen „Archiv der politischen Ökonomie“ enthalten. Von besonders erschienenen Schriften Hanssens sind zu erwähnen: „Historisch-statistische Darstellung der Insel Fehmarn“ (Altona 1832); „Statistische Forschungen über das Herzogtum Schleswig“ (das. 1832–33, 2 Hefte); „Das Amt Bordesholm“ (Kiel 1842); „Die Aufhebung der Leibeigenschaft und die Umgestaltung der gutsherrlich-bäuerlichen Verhältnisse in Schleswig-Holstein“ (Petersb. 1861); „Die Gehöferschaften im Regierungsbezirk Trier“ (Berl. 1863); „Über die Fleischkonsumtion in Deutschland“ (Götting. 1872); „Zur Geschichte norddeutscher Gutswirtschaft seit Ende des 16. Jahrhunderts“ (das. 1875). Eine Sammlung früherer Arbeiten gab er als „Agrarhistorische Abhandlungen“ (Leipz. 1880–84, 2 Bde.) heraus. Ein Verzeichnis seiner Schriften enthält Heft 4 der „Jahrbücher für Nationalökonomie“ 1880.