Zum Inhalt springen

MKL1888:Hainichen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hainichen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Hainichen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 1023
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Hainichen
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Hainichen
Wiktionary-Logo
Wiktionary: Hainichen
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Hainichen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 1023. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hainichen (Version vom 14.04.2021)

[1023] Hainichen, Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Leipzig, Amtshauptmannschaft Döbeln, 317 m ü. M., an der Kleinen Striegis und der Linie Chemnitz-Roßwein der Sächsischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, eine Webschule, einen schönen Park und (1885) 8053 fast nur evang. Einwohner. H. ist Hauptsitz der Flanellfabrikation im Deutschen Reich; alle Arten Flanelle, Moltons, Lamas, Boys werden hier verfertigt, die weißen und einfarbigen Flanelle nirgends von solcher Weichheit und Güte wie in H. (wegen der besondern Beschaffenheit des bei der Fabrikation verwendeten Wassers). Im ganzen bestehen 22 Spinnereien, über 2000 Stühle, große Färbereien und Bleichen; jährlich werden ohne die fremden Garne ca. 20,000 metr. Ztr. Schafwolle verarbeitet und etwa 200,000 Stück Ware im Wert von mehr als 12 Mill. Mk. angefertigt und weithin, selbst nach Ostasien, Australien und Südamerika, versendet. Außerdem bestehen mehrere Leder-, Lederlack-, Chenille- und Plüschfabriken. Die Steinkohle liegt zu Tage, wird aber nicht abgebaut. H. ist Gellerts Geburtsort, dem 1865 ein Denkmal errichtet ward, und besitzt seit 1815 die Gellert-Stiftung für Arme.