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MKL1888:Haiduken

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Haiduken“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Haiduken“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 1020
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Haiduken. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 1020. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Haiduken (Version vom 04.04.2022)

[1020] Haiduken (Hajduken), in Ungarn ursprünglich Magyaren, Serben und Walachen, welche sich vor den Türken in die Wälder flüchteten und hier einen steten Räuberkrieg gegen dieselben führten. Der siebenbürgische Fürst Stephan Bocskay wies ihnen 1605 für ihren Beistand einen Distrikt als bleibenden Wohnsitz mit eignen Verfassungen an und erteilte ihnen Adelsrechte. Diese Schenkung wurde 1613 durch den Reichstag bestätigt. – Der ehemalige Haidukendistrikt hatte einen eignen Kapitän und die gleiche Munizipalorganisation wie die Komitate, umfaßte 966 qkm (17,5 QM.) mit (1869) 62,914 Einw. und enthielt die jetzigen Städte Hajdu-Böszörmény (Hauptort), -Dorog, -Hadház, -Nánás und -Szoboszló. 1876 wurde derselbe dem neugebildeten Haidukenkomitat einverleibt. Nach den H. führte ehemals die ungarische Infanterie diesen Namen; im 18. Jahrh. ging derselbe auf die Gerichtsdiener der ungarischen Behörden und die Trabanten der ungarischen Großen über. Auch an deutschen Höfen kleidete man die Lakaien nach Art der H.