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MKL1888:Hackbrett

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hackbrett“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 989
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Hackbrett. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 989. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hackbrett (Version vom 20.08.2021)

[989] Hackbrett (Cymbal, ital. cembalo oder dolce melo, franz. tympanon, engl. dulcimer), ein altes Saiteninstrument, wie es scheint deutschen Ursprungs, da es in Italien zeitweilig Salterio tedesco genannt wurde, was vielleicht darauf deutet, daß die unter gleichem Namen vorkommende frühmittelalterliche Rotta (wohl zu unterscheiden von Chrotta) wie das H. gespielt wurde. Mit seinem heutigen deutschen Namen finden wir aber das H. wenigstens schon zu Anfang des 16. Jahrh. bei Virdung und M. Agricola, welche ihm freilich ebensowenig wie 100 Jahre später Prätorius irgend welche Bedeutung beilegen. Das H., ein platter, trapezförmiger Schallkasten mit einem Schallloch (Rose) im Resonanzboden, mit Stahlsaiten bezogen, die mit zwei Hämmerchen (für jede Hand eins) geschlagen wurden, ist der Vorläufer unsers heutigen Pianoforte (s. Klavier). Heute findet man das wesentlich vergrößerte H. (Cimbalon, Czimbál) nur noch in den Zigeunerkapellen; dasselbe hat 4–5 Oktaven Umfang und wurde neuerdings von Schunda in Pest mit Dämpfern (Pedal) versehen, wodurch allerdings ein Charakteristikum des Instruments verwischt ist. Ein älterer Versuch der Verbesserung des Hackbrettes war Hebenstreits Pantaleon (s. d.).