Zum Inhalt springen

MKL1888:Hérens, Val d’

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hérens, Val d’“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Hérens, Val d’“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 418
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Val d’Hérens
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Hérens, Val d’. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 418. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:H%C3%A9rens,_Val_d%E2%80%99 (Version vom 10.01.2023)

[418] Hérens, Val d’ (spr. wall derāng, deutsch Eringerthal), ein linksseitiges Nebenthal des Walliser Rhône, ist von der Borgne durchflossen, welche bei dem Ort Hérémence die Dixence, den Bach des Val d’Hérémence, aufnimmt. Beide Thäler steigen zu den Wildnissen der um Mont Colon und Matterhorn lagernden Firnfelder hinan, deren gewaltigen Eisströmen die Thalbäche entfließen. So bildet die Borgne den Abfluß des aus zwei Armen zusammenfließenden Glacier de Ferpècle; ihr aus dem Val d’Arolla herabkommender Seitenbach nimmt einen ganzen Fächer von Gletscherbächen auf, als deren Stamm derjenige des Glacier d’Arolla erscheint; die Dixence entfließt dem Glacier de Durand oder Cheillon. Alle drei Thäler, durch Gletscher, Wasserfälle und andern Naturschmuck in hohem Grad ausgezeichnet, sind erst in der Neuzeit Ziel der Touristenwelt geworden. Die Thalbewohner, 6600 an Zahl, in neun Gemeinden verteilt, französischer Abkunft und katholischer Konfession, bilden noch ein einfaches, patriarchalisches Hirtenvölkchen. Noch beherbergen die Thäler Bären und Luchse, Adler und Lämmergeier, Steinböcke und viele Murmeltiere.