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MKL1888:Gradbogen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gradbogen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Gradbogen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 592
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Gradbogen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 592. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gradbogen (Version vom 11.03.2022)

[592] Gradbogen an Winkelmeßinstrumenten ein in Grade und Unterabteilungen derselben geteilter Kreisbogen, in dessen Mittelpunkt das Visierfernrohr des Instruments drehbar ist. Ein mit dem Fernrohr verbundener Index ermöglicht das Ablesen der Winkel auf dem Gradbogen. Für feinere Ablesungen ist ein Nonius oder Vernier vorhanden. G. heißt auch die Markscheiderwage, ein Werkzeug zum Messen des Neigungswinkels (des Steigens oder Fallens), welchen eine Erzlagerstätte, eine Gebirgsschicht, ein Grubenbau (Stollen, Strecke) etc. mit der Horizontalebene bildet. Der G. besteht aus einem an einem Lineal befestigten Halbkreis von dünnem Messingblech. An dem etwa 25 cm langen Lineal sind vorn und hinten Haken angebracht zum Aufhängen des Instruments an einer Schnur; im Mittelpunkt des Halbkreises hängt ein Bleilot an einem Haar. Bei horizontaler Stellung des Lineals spielt das Haar auf den Nullpunkt am tiefsten Punkte des nach beiden Seiten des Nullpunktes graduierten Halbkreises ein. Beim Gebrauch des Instruments gibt man der straff zu spannenden Schnur die Neigungsrichtung des betreffenden Grubenbaues, der Lagerstätte etc., und es zeigt dann das Lot des an die Schnur gehängten Gradbogens den Einfallwinkel an.