MKL1888:Gosen
[532] Gosen (altägypt. Kesem), Name einer Landschaft im alten Unterägypten, in welche die Hebräer unter Jakob mit ihren Herden einwanderten. Ihre Ostgrenze bildete, den Denkmälern zufolge, der Isthmus von Suez und die Befestigungslinie, welche zum Schutz Ägyptens über diesen hingezogen war, die Südgrenze ein Halbbogen, der sich im W. aus Heliopolis (On) stützte und im O. beim heutigen Timsahsee endigte. Die Westgrenze hatte als äußerste Punkte im S. Heliopolis, im N. Tanis (Sân). Nach N. zu schloß der Mensalehsee bis Pelusium im O. die Landschaft ab. In diesem fruchtbaren, vom tanitischen und pelusinischen Arm des Nildelta bewässerten Gau vermehrten sich die Hebräer so, daß sie bald die einheimischen Ägypter an Zahl übertrafen und durch Zivilbeamte („Fronvögte“) und Soldaten streng überwacht werden mußten, bis, nachdem die Zeit der Bedrückung vorüber war, Moses sie während der Regierung des Pharao Menephtah aus G. ins Gelobte Land führte. Vgl. Ebers, Durch G. zum Sinai (2. Aufl., Leipz. 1882).