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MKL1888:Goldwespen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Goldwespen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Goldwespen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 500
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Goldwespen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 500. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Goldwespen (Version vom 06.01.2025)

[500] Goldwespen (Chrysididae Latr.), Familie aus der Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera), Insekten von geringerer oder mittlerer Größe, mit herrlichen Metallfarben, stumpfem oder gestrecktem, hinten abgerundetem, oben gewölbtem, am Bauch ausgehöhltem Hinterleib, in welchen sie, wenn sie angegriffen werden, Kopf und Vorderrücken, sich zusammenkugelnd, einziehen. Das Weibchen besitzt eine fernrohrartig ausstreckbare Legröhre, mit deren Hornspitze es bisweilen sticht. Der Mittelleib ist viereckig und hat hinten scharfe, manchmal zahnartig ausgezogene Ecken. An dem queren Kopf stehen ovale Augen, auf dem Scheitel drei Punktaugen und 13gliederige, gebrochene Fühler. Die G. fliegen im Sommer während der Mittagszeit an Planken, Lehmwänden etc. umher und suchen Nester von Bienen, Wespen und Grabwespen, um ihre Eier in deren noch nicht geschlossene Zellen zu legen. Die Larven fressen das von jenen eingetragene Futter weg; kriechen sie aber erst aus, wenn die rechtmäßigen Bewohner der Zellen stark herangewachsen sind, so greifen sie diese an und verzehren sie in kurzer Zeit. Von den etwa 400 Arten leben die meisten in Europa. Die gemeine Goldwespe (Chrysis ignita L., s. Tafel „Hautflügler“) ist 5–11 mm breit, am Kopf und Thorax blau oder grün, am Hinterleib goldglänzend, bisweilen grün schillernd, oft intensiv rot, am Bauch schwarzfleckig. Sie ist überall in Europa gemein und legt ihre Eier in die Nester zahlreicher Immen.