MKL1888:Goldberg
[484] Goldberg, 1) Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, südwestlich von Güstrow, am Goldberger See, hat ein Amtsgericht, Dampfsägerei, ein Stahlbad und (1885) 2991 evang. Einwohner. Vgl. Duge, Urkundliche Nachrichten über G. und Umgegend (Gadebusch 1883). – 2) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk Liegnitz, 224 m ü. M., an der Katzbach und an der Linie Liegnitz-G. der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche, ein Amtsgericht, die Schwabe-Priesemuthsche Stiftung (Waisenhaus und Realschule), Tuch- und Flanellfabrikation, Zigarren- und Hutfabriken, Gerbereien, eine Brauerei, bedeutenden Obstbau und (1885) 6736 meist evang. Einwohner. G. erhielt 1211 Stadtrecht, wurde im Hussitenkrieg wiederholt niedergebrannt, infolgedessen der Bergbau (auf Gold) einging. G. war von 1441 bis 1451 Residenz des Herzogs Heinrich X. und fiel dann wieder an die in Brieg, später in Liegnitz regierende Hauptlinie. Herzog Friedrich II. von Liegnitz stiftete 1523 hier eine berühmte Schule, welche später auch Wallenstein besucht hat. Bei G. fanden 27. Mai, 23. und 27. Aug. 1813 heftige Gefechte zwischen den Verbündeten und Franzosen statt.