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MKL1888:Glasberg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Glasberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Glasberg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 398
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Glasberg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 398. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Glasberg (Version vom 23.12.2022)

[398] Glasberg (Glasinsel), in den deutschen, slawischen und engl. Mythen und Märchen der Aufenthalt der Seligen, vergleichbar dem weithin glänzenden Goldberg Meru der Inder, mit der goldenen Paradiesesstadt. In den deutschen und slawischen Mythen heißt dieser G., zu dessen schwieriger Erkletterung den Toten Tierklauen und andre Hilfsmittel ins Grab mitgegeben wurden, Anafielas, in den englischen vertritt ihn die Glasinsel (Glastonburry, Yniswitrin) Avalon (s. d.), wo König Artus mit seinen Getreuen im G. schläft (vgl. Bergentrückung), und eine walisische Redensart sagt für sterben: „sich im Glashaus einschiffen“. Neuere Anthropologen haben vermutet, daß die verglasten Burgen oder Schlackenwälle (s. Befestigung, prähistorische) zu diesem Mythus Veranlassung gegeben haben; wahrscheinlich ist der G. aber nur ein Bild des Himmelsgewölbes und der kristallenen Sphären.