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MKL1888:Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 102
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Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 102. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Genossenschaft_deutscher_B%C3%BChnenangeh%C3%B6rigen (Version vom 23.03.2025)

[102] Genossenschaft deutscher Bühnenangehörigen, eine 19. Juli 1871 auf dem namentlich durch Ludwig Barnays Anregung einberufenen deutschen Bühnenkongreß zu Weimar begründete Vereinigung zur Vertretung der Interessen der deutschen Bühnenangehörigen und materiellen Sicherung ihrer Mitglieder. Die Anzahl der Mitglieder betrug Ende des ersten Quartals 1875 bereits 5200, sank aber bis 1884 auf 3038; das Vermögen für die allgemeine Pensionskasse, die glänzendste Schöpfung der G., stieg dagegen 1880 bis auf 2,918,017 Mk. Die Pensionssätze und Beiträge der Mitglieder sind nach vier Stufen normiert, und die Pension zerfällt in eine vom 60. Jahr ab zu leistende Rente und eine Invalidenpension, die nur bei eintretender Invalidität bezahlt wird. 1884–85 wurden an 471 Mitglieder bereits 89,674 Mk. Pension bezahlt. Neben der Pensionskasse besteht noch eine Witwen- und Waisenkasse, deren Sitz sich in Weimar befindet; das Vermögen derselben betrug 1885: 128,068 Mk. Eine von der G. begründete eigne Theateragentur ist wieder eingegangen, dagegen besteht das gleich anfänglich begründete offizielle Organ, die „Deutsche Bühnengenossenschaft“, auch heute noch. Streitigkeiten, die zwischen Mitgliedern der G. und Direktoren, die Mitglieder des deutschen Bühnen- (Kartell-) Vereins sind, ausbrechen, entscheidet ein Schiedsgericht, das sich aus Mitgliedern beider Gesellschaften zusammensetzt. Verschiedene mehr ideale Projekte, die auf dem Bühnenkongreß zur Sprache kamen, sind von der G. nicht ausgeführt worden, so namentlich die Begründung einer deutschen Theaterakademie.