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MKL1888:Gartenbauschulen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gartenbauschulen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Gartenbauschulen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 6 (1887), Seite 922
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Gartenbauschulen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 922. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gartenbauschulen (Version vom 20.10.2023)

[922] Gartenbauschulen (Gärtnerlehranstalten) bezwecken eine vollständige, theoretisch-praktische Durchbildung junger Gärtner mit hinreichender Schulbildung oder nur die Erzielung einer verständnisvollen Routine in allen oder einzelnen Fächern des Gartenbaues. Danach unterscheidet man höhere und niedere G. und Lehranstalten für ganz spezielle Zwecke. Preußen hat drei königliche Institute: Die Gärtnerlehranstalten zu Alt-Geltow bei Werder a. d. Havel und am Wildpark bei Potsdam fordern die Reife für Sekunda und zweijährige Lehrzeit, haben zweijährigen Kursus und bezwecken die wissenschaftliche und künstlerische Ausbildung der Eleven. Eine zweite Abteilung bildet praktische Gärtner für den landwirtschaftlichen Gartenbau. Die königliche Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu Geisenheim besteht ebenfalls aus zwei Abteilungen, deren höhere mindestens halbjährigen Besuch der Tertia fordert und auch Schüler ohne gärtnerische Vorbildung aufnimmt. Ein dritter Lehrgang ist für Hospitanten eingerichtet. Es wird hauptsächlich ein höherer und möglichst vollkommener Betrieb des Obst- und Weinbaues angestrebt. Ähnlich sind das königliche pomologische Institut in Proskau bei Oppeln, die kaiserliche Obst- und Gartenbauschule zu Grafenburg bei Brumath im Unterelsaß und die Privatinstitute zu Reutlingen (Lucas) und Köln (Flora) organisiert. Außerdem gibt es noch eine größere Anzahl von durch Regierungen oder Vereine begründeten niedern Obst- und Gartenbauschulen in Preußen, Bayern, Württemberg, Sachsen, Baden etc. Von ausländischen G. sind besonders diejenigen in Gent und Wien hervorzuheben.